Niederberg/Ratingen

Kurt Bodewig in Niederberg

„Vielleicht bin ich Fahradminister.“

Junges Wahlkampfteam Pro Eisenbahn
Rheinische Post: Niederbergbahn taugt nicht für Sonderförderung


Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese und der Landtagsabgeordnete Wolfgang Werner.

„Die Verkehrsanbindung des niederbergischen Raums ist höchst mangelhaft“, stellte die Velberter Abgeordnete Kerstin Griese zu Beginn der verkehrspolitischen Veranstaltung im FORUM Niederberg fest. Etwa 150 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um den von Kerstin Griese eingeladenen Bundesverkehrsminister zu hören. Kurt Bodewig stellte in klaren Sätzen die Politik der Regierungskoalition vor.

„Ich bin kein Autominister. Und ich bin kein Bahnminister,“ sagte er auf Fragen, ob er den einen oder anderen Verkehrsträger bevorzugen würde. Er setze sich dafür ein, dass jedes Verkehrsmittel seine unverzichtbare Rolle spielen könne. „Vielleicht bin ich Fahrradminister“, fügte Bodewig an und wies auf einen besonderen Akzent seiner Politik hin: „Meine Vorstellung ist ein deutschlandweites Radnetz.“

In der Frage A 44 und Niederbergbahn hatte schon Kerstin Griese deutliche Worte gefunden. Sie geht davon aus, dass der Lückenschluss zwischen Ratingen und Velbert kommen werde. „Voraussetzung ist jedoch, dass die Belange des Naturschutzes und der Anwohner bei der Realisierung eine hohe Priorität haben.“ Gleichzeitig setzt sie sich für die Niederbergbahn ein.„Ich will, dass die Bürgerinnen und Bürger die freie Wahl zwischen der Benutzung eines eigenen Autos und der staufreien Fahrt mit einer leistungsfähigen Eisenbahn haben.“ Kurt Bodewig stimmte der Velberter Abgeordneten zu. Bei Fragen zur Finanzierung der Niederbergbahn wies er auf das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz hin, durch das das Land NRW jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag aus seinem Ministerium erhalte. Schon zuvor hatte Bodewig in einem Gespräch mit dem Wülfrather Bürgermeister Eilebrecht Unterstützung bei der Prüfung der Pläne für die Aufnahme eines kombinierten Güter- und Personenverkehrs zugesagt. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Werner appellierte an die Velberter CDU, ihre Haltung gegenüber der Niederbergbahn klar zu stellen. „Es gibt kein Recht auf einen verwilderten Bahndamm.“

Griese wies darauf hin, dass die Bundesregierung für die Sicherung der Infrastruktur in diesem Lande mehr getan habe, als jede andere Regierung zuvor. Gegenüber der Kohlregierung sei innerhalb von vier Jahren sowohl der Verkehrsetat als auch der Etat für Bildung und Forschung um 20 Prozent angehoben worden.„Gleichzeitig haben wir mit der unverantwortlichen Schuldenmacherei der Unions-/FDP-Regierung aufgehört. Denn wir wollen nicht, dass unsere Politik durch Schulden finanziert wird, die die künftigen Generationen zurückzahlen müssen.“

Kurt Bodewig zeigt sich stolz, dass es ihm und der Regierung gelungen sei, derart wichtige Schwerpunkte zu setzen. Gleichzeitig griff er den Unionskanzlerkandidaten Edmund Stoiber an. Dessen Versprechen, die Staatsquote auf 40 Prozent zu senken, sei unverantwortlich. Denn damit würde der Bundeshaushalt um ein Drittel zusammengestrichen. „Zehn Jahre lang könnte keine einzige Verkehrsinvestition mehr neu begonnen werden“, beschrieb der Minister die Folgen für sein Ressort.

Verkehrsministerium

9.6.02

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