SommerTOUR 8. Tag: Puky Wülfrath · ABB Ratingen

Heute standen zwei Betriebsbesichtigungen auf dem Tour-Programm. Am Morgen besuchte Kerstin Griese den Mittelständler Puky in Wülfrath, an nachmittag ging es zum Calor-Emag-Werk des multinationalen Konzerns ABB nach Ratingen.

Guido Meitler, Kerstin Griese MdB und Ralf Kapanke.

Guido Meitler, Kerstin Griese MdB und Ralf Kapanke.

Im Gespräch mit Ralf Kapanke, dem Leiter des Finanz- und Personalwesens des Kinderfahrzeugherstellers Puky, informierte sich Griese über den Firmenstandort. Momentan sind rund 100 Mitarbeiter am Entwicklungs- und Produktionsprozess der Lauflernwagen bis hin zum Jugendfahrrad beteiligt. Mit im letzten Jahr 650.000 verkauften Kinderrädern, Rollern und Laufrädern sei Puky ein klassisches mittelständisches Familienunternehmen, so Kapanke. „Puky legt seit Generationen besonderen Wert auf die hohe Qualität und Sicherheit der Kinderfahrzeuge“, erläuterte Kapanke der SPD-Bundestagsabgeordneten.

puky2Griese lobte besonders das soziale Engagement des 1949 gegründeten Unternehmens. Puky kooperiere schon seit vielen Jahren mit Behindertenwerkstätten „Diese Kontinuität ist wichtig“, so Griese. Das spiegelt sich auch an der Produktionsstätte selbst wider. „Wir produzieren jedes einzelne unserer Kinderfahrzeuge in Deutschland“, erklärte Guido Meitler, Leiter Marketing der Firma Puky im Gespräch mit der Abgeordneten. Bei der anschließenden Firmenbesichtigung erhielt die Abgeordnete einen Einblick in die Herstellung der Kinderfahrzeuge. Von der neuen Farbe Kiwi für Kinderräder bis zur neuen Montagehalle, in der auch Mitarbeiter der Behindertenwerkstätten arbeiten, konnte Griese alles besichtigen.

Betriebsrat Davor Kuminoti, Kerstin Griese MdB und Firmenleiter Martin Schumacher.

Betriebsrat Davor Kuminoti, Kerstin Griese MdB und Firmenleiter Martin Schumacher.

Die stockende Energiewende war ein Thema am Ratinger ABB-Standort, den Kerstin Griese an Nachmittag besuchte. ABB stelle „pfiffige Komponenten für das Verteilnetz“ her, erläuterte Fabrikleiter Martin Schumacher. Doch beim Ausbau der Stromnetze gebe es in Deutschland einen „Riesenstau“, kritisierte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Davor Kuminoti. Schumacher wies darauf hin, dass Deutschland ein „Leitmarkt“ für die vielen Länder sei, in die ABB seine Produkte exportiere.

„Umweltminister Altmeier redet viel aber tut nichts“, beschrieb Kerstin Griese die Ursache der nicht vorangehende Energiewende. „Wir brauchen eine umweltfreundliche, verlässliche und bezahlbare Stromversorgung. Dafür müssen endlich die Rahmenbedingungen gesetzt werden“, so die Bundestagsabgeordnete.

1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Ratinger ABB-Standort beschäftigt. Für Betriebsrat Kuminoti ist es wichtig, dass dabei die Zahl der Leiharbeiter eingedämmt wird. „Leiharbeiter, die wir hier an unseren Produkten ausgebildet haben, werden langfristig übernommen“, freut sich Davor Kuminoti über eine entsprechende Betriebsvereinbarung. „Wir wollen das Know-how hier halten.“ Leiharbeit sei vertretbar, um kurzfristige Nachfragen abzudecken, stimmte Kerstin Griese ihren Gesprächspartnern zu. „Leider ist die Leih- und Zeitarbeit aber massenhaft für reguläre Tätigkeiten genutzt worden.“

Bei einem Rundgang durch den Betrieb ließ sich Griese die Fertigung der Vakuumschaltkammern zeigen. „Das ist Hochtechnologie, die unter Reinraumbedingungen gefertigt wird“, erfuhr sie vom Ratinger Bereichsleiter Thorsten Fugel. Bei diesen in der Mittelspannung eingesetzten Schaltgeräten sei Ratingen Weltmarktführer.