âWir gehören zu den Pionieren bei Ethnic Foodâ, sagte Serkan Volkan Kuru zu Kerstin Griese. Diese machte auf ihrer Sommertour einen Stopp bei dem Ratinger Familienunternehmen Marmara, einem GroĂhĂ€ndler von tĂŒrkischen Lebensmitteln.
âEs gibt keine Kettenâ, beschrieb Kuru die Besonderheit des tĂŒrkischen Einzelhandels in Deutschland. Deswegen mĂŒsse sein AuĂendienst 5000 GeschĂ€fte anfahren, wenn Marmara 5000 EinzelhĂ€ndler erreichen möchte. âDiese Struktur wird sich nicht Ă€ndernâ, ist er ĂŒberzeugt. FĂŒr Marmara bedeute das einen groĂen Aufwand, mache sein Unternehmen aber auch zu einem wichtigen Partner fĂŒr tĂŒrkische Lebensmittelkonzerne. âWir sind nicht so leicht zu ersetzen.âVon Ratingen aus beliefert Marmara nicht nur ganz Deutschland, sondern auch die europĂ€ischen NachbarlĂ€nder. Verwaltungsleiterin Andrea Wahba, die bereits seit 30 Jahren dabei ist, zeigte Kerstin Griese die riesige Lagerhalle mit den LKW-Hubs. âOliven sind unser Hauptproduktâ, sagte Wahba. âAm GroĂmarkt in DĂŒsseldorf verkaufen wir auch Obst und GemĂŒse.â
âWir waren eines der ersten tĂŒrkischen Unternehmen, das ausgebildet hatâ, erzĂ€hlte GeschĂ€ftsfĂŒhrer Kuru. Deswegen durfte er auf dem Integrationsgipfel im Kanzleramt auch schon einmal reden. âIch war nie aufgeregter in meinem Leben.â Er saĂ damals direkt gegenĂŒber von Angela Merkel und neben Sigmar Gabriel.
Es gebe kein wirkliches Wort fĂŒr âAusbildungâ in der tĂŒrkischen Sprache, beschrieb Serkan Volkan Kuru das Problem, dass in vielen Familien der Wert einer Ausbildung nicht richtig eingeschĂ€tzt werde. Kerstin Griese betonte, wie wichtig es ist, die duale Bildung zu stĂ€rken und bedankte sich bei Kuru und Wahba fĂŒr das groĂe Engagement. âGerade auch fĂŒr Zuwanderer bietet vor dem Hintergrund des wachsenden FachkrĂ€ftemangels eine gute Ausbildung beste Berufsperspektivenâ, ist die SPD-Arbeitsmarktexpertin ĂŒberzeugt.