An der Alten Kirche

SommerTOUR 6. Etappe: Blutspende, Kirche, BĂŒrgerbus

Die sechste Etappe der Sommertour fĂŒhrte Kerstin Griese vom Breitscheider Blutspendedienst ĂŒber die Heiligenhauser Alter Kirche bis zum BĂŒrgerbus nach Langenberg. Thema der GesprĂ€che war die Coronazeit und wie sich die jeweilige Arbeit darstellt.

Blutspende

Kerstin Griese und Thomas Zeiler.

Lkw

Beim Blutspendedienst des Roten Kreuzes in Ratingen.

„Im Moment schieben die KrankenhĂ€user Operationen auf, weil wir beim Blutspendedienst nicht sicherstellen können, dass wir alle versorgen können“, sagte Dr. Thomas Zeiler, Ă€rztlicher Leiter der Einrichtung. In diesem Jahr passe die sommerliche Hitzewelle, bei der weniger Menschen Blut spenden, nicht zur Situation in den Kliniken. „Die hatten kein Sommerloch wie sonst. Sie holen das auf, was sie aufgeschoben hatten“, wies Zeiler auf die ausgefallenen Operationen wĂ€hrend des Corona-Shutdowns hin.

Die traditionellen Blutspendetermine an Berufskollegs und UniversitĂ€ten sind zuletzt alle ausgefallen, genauso wie die bei großen Unternehmen, weil die BeschĂ€ftigten im Homeoffice sind. Und bei den anderen Spendeterminen werde jetzt mit digitaler Terminvergabe gearbeitet, berichtete Zeiler. FrĂŒher seien die meisten Spenderinnen und Spender zu Beginn des Blutspendetages gekommen, und man habe eine Bugwelle abarbeiten mĂŒssen. Das sei jetzt geĂ€ndert worden.

Unter der Telefonnummer 0800 1194911 oder www.blutspende.jetzt erfĂ€hrt man, wo Blut gespendet werden kann, und man kann sofort einen Termin reservieren. „Es ist wichtig, dass gerade in diesem Monat vielen Menschen mitmachen“, wies Kerstin Griese auf die Bedeutung der Blutspende hin und rief zur Teilnahme auf.

Ein Coronatest werde dabei nicht gemacht, antwortete Thomas Zeiler auf Grieses Frage. Denn es gebe keine Übertragung ĂŒber das Blut. Allerdings könnte das DRK einen Antikörpertext durchfĂŒhren, wenn dies gewĂŒnscht sei. „Damit könnten wir die Durchseuchungsrate feststellen.“ Griese sagte, dass sie darĂŒber mit dem Bundesgesundheitsministerium sprechen werde.

» WAZ Heiligenhaus: Griese lobt KreativitÀt in der Kirchenarbeit

Im Gemeindehaus neben der Alten Kirche traf sich Kerstin Griese mit dem niederbergischen Superintendenten JĂŒrgen Buchholz, Pfarrerin Birgit Tepe und Vertretern des Presbyteriums. Die Abgeordnete wollte wissen, wie die Kirche die Coronazeit bislang bewĂ€ltigt hat. Der Ostergottesdienst sei vorab aufgezeichnet worden und von einem Gemeindemitglied professionell geschnitten worden, erzĂ€hlte Tepe. „In der Osternacht war die Kirche fĂŒr zwei Stunden geöffnet“, mit Mundschutz habe man hineingehen können. Außerdem sei ein Ostergruß in der Presse veröffentlicht worden, und die Kirchenmusikerin habe musikalischen GrĂŒĂŸe verschickt.

Pfarrerin Birgit Tepe.

Kerstin Griese und Superintendent JĂŒrgen Bucholz.

„Wir haben alle ĂŒber 70-JĂ€hrigen angeschrieben, etliche hatten sich rĂŒckgemeldet“, wiese Tepe auf den Einkaufsdienst hin, den die Gemeinde angeboten hatte, und an dem sich auch viele aus der evangelischen Jugend beteiligt hĂ€tten. Die Pfarrerin habe so viel telefoniert wie noch nie. „Trotzdem haben wir zu vielen Gemeindemitglieder nicht so richtig den Kontakt gefunden“, rĂ€umte sie ein. Inzwischen gĂ€be es wieder PrĂ€senzgottesdienste, ohne Gesang, mit nummerierten SitzplĂ€tzen und der Möglichkeit, Kontakte zu verfolgen.

Wichtig sei auch das „ökumenische LĂ€uten“ gewesen, jeden Tag um 19:30 Uhr, sagte JĂŒrgen Buchholz. „In unsicheren Zeiten möchten sich die Menschen an Ritualen festhalten.“ Der Superintendent betonte, dass die Kirche nicht mehr an den Februar 2020 werde anknĂŒpfen können. „Kirche ist ja nicht in der Offensive.“ Sie mĂŒsse schauen, aus der Coronakrise nicht beschĂ€digt rauszugehen.

Kerstin Griese lobte die große KreativitĂ€t, mit der die Gemeinde die letzten Monate bewĂ€ltigt habe. Griese, die dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland angehört, sprach sich dafĂŒr aus, die Chancen der Digitalisierung auch kĂŒnftig zu nutzen, um die Menschen zu erreichen. „Dabei dĂŒrfen wir die Alten jedoch nicht verlieren.“

BĂŒrgerbushaltestelle Froweinplatz

BĂŒrgerbushaltestelle Froweinplatz.

Da steht er: Einer der beiden Busse des BĂŒrgerbusvereins Langenberg hĂ€lt an der Haltestelle am Froweinplatz und glĂ€nzt in der heißen Mittagssonne. „Der andere Bus ist gerade bis 19 Uhr im Dienste der Langenberger unterwegs“, erklĂ€rte Gerd Berker. „FĂŒnf verschiedene Linien fahren die beiden Busse ab“, sagte der Vorsitzende des BĂŒrgerbusvereins. Wegen der Corona-Pandemie habe der Fahrbetrieb am 18. Marz eingestellt werden mĂŒssen. „Wir haben allerdings ein Hygienekonzept erstellt. Dazu gehört unter anderem ein Spuckschutz fĂŒr den Fahrer, ein Desinfektionsspender neben der TĂŒr sowie Hinweise zu Verhaltensregeln“, so Gerd Berker. Seit dem 1. Juli habe der BĂŒrgerbusverein seinen regulĂ€ren Fahrbetrieb wieder aufgenommen. „Im Vergleich zu der Zeit vor Corona verzeichnen wir jedoch einen deutlichen RĂŒckgang der FahrgĂ€ste.“

Die 45 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer befördern tĂ€glich zirka 150 GĂ€ste. Griese zeigt sich sehr beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder und Fahrer des BĂŒrgerbusvereins. Bei der Fahrt auf der Route der Line 1, die ĂŒber die steilen HĂ€nge von Langenberg fĂŒhrt, erfĂ€hrt die Bundestagsabgeordnete, dass der Langenberger Verein der stĂ€rkste BĂŒrgerbusverein in NRW ist. „Ein tolles Angebot fĂŒr alldiejenigen, die darauf angewiesen sind“, lobte Griese die Arbeit. Gegen Ende stand noch eine offene Frage im Raum: Sind MĂ€nner oder Frauen die besseren BĂŒrgerbusfahrer? FĂŒr die Parlamentarische StaatssekretĂ€rin liegt die Antwort auf der Hand: „NatĂŒrlich sind Frauen die besseren Fahrerinnen“, teilt sie der ĂŒberwiegend mĂ€nnlichen Runde mit und bedankt sich fĂŒr den informativen Vor-Ort-Termin.