SommerTOUR 5. Tag: Hidrex Heiligenhaus

Kerstin Griese war sehr beeindruckt, welche technischen Möglichkeiten es gibt, Menschen mit Behinderungen zu helfen. Die SPD-Abgeordnete besuchte wĂ€hrend ihrer Sommertour das Heiligenhauser Unternehmen Hidrex, das unter anderem ElektrorollstĂŒhle mit speziellen Steuerungen ausrĂŒstet.

Ali GĂŒndĂŒz erklĂ€rt Kerstin Griese die Hidrex-Augensteuerung.

Andreas KĂ€mper zeigt Bauteile fĂŒr die Rollstuhlsteuerung.

Ratsheer Rainer Klinger, Andreas KĂ€mper, Kerstin Griese und Ali GĂŒngĂŒz.

„Das Originalfahrpult bauen wir ab“, erlĂ€uterte GeschĂ€ftsfĂŒhrer Andreas KĂ€mper. Stattdessen werden Taster fĂŒr die FĂŒĂŸe und mechanische oder per NĂ€herungssensor arbeitende Kopfsteuersteuerungen eingebaut. Gemeinsam mit zwei Hochschulen forsche Hidrex an Gyrosensoren, die auch in Smartphones eingebaut sind. Ein wichtiges Thema sei auch die Mimik- und die Augensteuerung, bei der einen Kamera das Bild des Rollstuhlfahrers auswertet.

Schon heute fertigt die Hidrex in betrĂ€chtlichen Zahlen Augensteuerungen fĂŒr Computeranwendungen. Kerstin Griese nutzte die Gelegenheit, sich von Ali GĂŒndĂŒz, der die Abteilung „unterstĂŒtzte Kommunikation“ leitet, eine Augensteuerung zeigen zu lassen und sie auszuprobieren. Nach einem kurzen Kalibrieren ihrer Augenbewegung konnte sie tatsĂ€chlich Wörter auf dem Tablett eintippen, indem sie auf die gewĂŒnschten Buchstaben schaute.

„Das ist eine tolle Technologie fĂŒr mehr Teilhabe von behinderten Menschen“, sagte Griese. „Das sorgt fĂŒr ein gutes StĂŒck mehr Selbstbestimmung.“ Andreas KĂ€mper bestĂ€tigte das, weil manche behinderter Menschen nur durch diese Technik, bei der diese durch Augensteuerung Alarm auslösen könnten, auch mal einer Stunde fĂŒr sich sein können. Dann hĂ€tten sie die Chance, private Whatsapp-Nachrichten oder Emails zu schreiben, You-Tube-Filme zu schauen oder einzelne Spiele zu spielen, zĂ€hlte er Beispiele auf.

Bezahlt wird das durch die Krankenkassen. Allerdings dauere die Bewilligung bei manchen schnell fortschreitenden Krankheiten zu lange, beklagte KĂ€mper. „Dann kommt die Versorgung erst dann, wenn es zu spĂ€t ist“, wies er auf eine zu große BĂŒrokratisierung hin.

Auf Kerstin Grieses Frage, wie Hidrex gegen den FachkrĂ€ftemangel angehe, antwortete Andreas KĂ€mper: „Wir sind sehr glĂŒcklich mit unseren Auszubildenden.“ Denn in manchen Bereichen habe er keine Chance, gutes Fachpersonal zu bekommen. „Selbst ausbilden ist da die einzige richtige Antwort“, bestĂ€tigte Kerstin Griese, „deswegen ist das vorbildlich“.

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