„Mittagspause“ mit Kerstin Griese und Peer Steinbrück

Etwa 250 Ratingerinnen und Ratinger verbrachten ihre Mittagspause mit Kerstin Griese und Peer Steinbrück in der DumeklemmerHalle. Der SPD-Kanzlerkandidat verzichtete auf eine Rede und beantwortete sofort die Bürgerfragen, die auf Karten notiert und auf die Bühne gereicht wurden.

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„Die SPD hat ein Regierungsprogramm, das den Mund nicht zu voll nimmt“, antwortete Steinbrück auf die Frage, ob er seine Wahlversprechen einhalten werde. Sein Programm umfasse auch unpopuläre Forderungen, „sogar Steuererhöhungen“. Allerdings seien 95 Prozent der Menschen davon nicht betroffen, schränkte Steinbrück ein, sondern nur Spitzenverdiener und überdurchschnittlich Wohlhabende.

Peer Steinbrück hat klare Vorstellungen davon, wofür er die zusätzlichen Steuereinnahmen verwenden will: „Bildung, Infrastruktur, kommunale Finanzen und Schuldenabbau.“ Kerstin Griese stimmte ihm zu und betonte die Notwendigkeit von Investitionen in Kinder und Bildung. Die Familien auch in Ratingen wünschten sich mehr Kita-Angebote, bessere Qualität, gute Förderung und einen Ausbau der Ganztagsschulen. „An der Finanzierung muss sich auch der Bund beteiligen, das können die Kommunen nicht allein schaffen“, sagte die Ratinger Bundestagsabgeordnete.

Eine Bürgerfrage bezog sich auf Steinbrücks Mittelfingergeste im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Es sei ein Interview gewesen, auf das er mit Gebärden reagieren sollte, erläuterte Peer Steinbrück die Serie mehrerer Fotos. In der letzten Frage habe man ihm die Begriffe „Pannen-Peer, Problem-Peer und Peerlusconi“ vorgehalten. „Da habe ich diese Bewegung gemacht, die ich hier nicht wiederholen werde“, sagte Steinbrück dem amüsierten Ratinger Publikum. „Wahlkampf muss doch nicht so langweilig sein.“

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