Mitgliederzahlen: SPD muss selbstbewusster werden

Auch die SPD-Ortsvereine im Kreis Mettmann verzeichnen in den letzten Jahren zurückgehende Mitgliederzahlen. „Die feste Mitgliedschaft in Organisationen und Vereinen ist in den letzten Jahrzehnten immer unbeliebter geworden“, sagte Kerstin Griese im Gespräch mit der WAZ.

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„Die Menschen engagieren sich gerne für eine Sache, aber ohne sich dauerhaft zu verpflichten“, stellt die SPD-Kreisvorsitzende fest. „Das bewundernswerte Engagement für die Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, ist dafür ein gutes Beispiel. Wenn sie konkret für eine bestimmte Sache gebraucht werden, sind die Menschen da – darunter auch viele jüngere. Doch sie treten dazu weder in eine Partei noch in eine andere Organisation ein“, so Griese. „Viele Vereine, Gewerkschaften, Kirchengemeinden klagen darüber, dass immer weniger Leute für regelmäßige Arbeit in den Gremien bereitstehen.“

Aufgrund ihrer Altersstruktur leide die SPD darunter, dass viele langjährige Parteimitglieder sterben, erläuterte Kerstin Griese. „Diesen Verlust können wir durch Neuaufnahmen leider auf Dauer nicht wettmachen“, auch wenn die Mitgliederzahl seit Jahresbeginn wieder ansteige. „Die SPD muss selbstbewusster werden“, schließlich sei sie immer noch eine der mitgliederstärksten Organisationen im Kreis Mettmann. „Wer ein Zeichen für Solidarität, Toleranz und sozialen Zusammenhalt setzen möchte, ist bei uns richtig“, ist die Bundestagsabgeordnete überzeugt.