Kerstin Griese trifft … Rainer Schmeltzer

„Wir haben in NRW die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 23 Jahren“, stellte Kerstin Griese fest, die Rainer Schmeltzer auf ihrem roten Sessel zu Gast hatte. Der NRW-Arbeits- und Integrationsminister war zu „Kerstin Griese trifft …“ nach Alldiekunst in Langenberg gekommen.

Lebendige Diskussion bei Alldiekunst in Velbert-Langenberg.

Rainer Schmeltzer, Landesminister fĂĽr Arbeit, Integration und Soziales.

Gastgeberin Kerstin Griese, Vorsitzende des Bundestagsausschusses fĂĽr Arbeit und Soziales.

Volker MĂĽnchow, Langenberger Landtagsabgeordneter.

Griese und Schmeltzer waren sich einig darin, dass die immer noch viel zu hohe Langzeitarbeitslosigkeit nachdrücklich bekämpft werden muss. „Jeder Kunde von Hartz IV hat einen Gabelstaplerschein“, wundert sich Schmeltzer über die bisherige Konzeptlosigkeit der Maßnahmen für Langzeitarbeitslose. „So viele Gabelstapler gibt es gar nicht.“ Er möchte stattdessen erreichen, dass für die Arbeitslosen sinnvolle Jobs geschaffen werden, die wirklich nachgefragt werden. Gemeinsam mit Andrea Nahles hat Schmeltzer ein umfassendes Programm vorgeschlagen, das 100.000 Arbeitsplätze vorsieht. „Wichtig ist ein Coach, denn die Betroffenen sind bereits sehr lange arbeitslos“, sprach sich der SPD-Minister für eine enge Begleitung aus.

„Arbeit ist mehr, ist Tagesstruktur, dass man seinen Kindern zeigen kann, was man macht, ist Selbstwertgefühl“, sagte Kerstin Griese. Gerade in Zeiten, in den es wirtschaftlich gut geht, muss man mehr tun für soziale Teilhabe, betonte die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales. Griese und Schmeltzer ärgern sich über Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der sich einem wirklichen Einstieg in einen sozialen Arbeitsmarkt nachhaltig widersetzt. „Die SPD will, dass jeder Mensch eine Chance hat, auch eine zwei und dritte“, so Griese.

„Duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell“, das müsse nach Europa getragen werden, forderte Velberts Landtagsabgeordneter Volker Münchow (SPD). Denn die Bekämpfung der extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit insbesondere im südlichen Europa sei auch im Interesse Deutschlands. NRW wäre die siebtgrößte Volkswirtschaft in der EU, wenn es ein eigener Staat wäre, wies Münchow auf die große Bedeutung des Landes hin. „Wir machen die Meisterausbildung gebührenfrei“, kündigte er eine Maßnahme an, die die SPD in der nächsten Wahlperiode umsetzen wird, um die duale Ausbildung zu stärken. Hinzu käme ein Azubi-Ticket für Bus und Bahn in Anlehnung an das Semesterticket der Studierenden.

4,6 Milliarden Euro gebe NRW für die Integration von Flüchtlingen aus, sagte Rainer Schmeltzer. Nordrhein-Westfalen sei das einzige Bundesland mit einem Integrationsgesetz. „Lieber vorsorgen statt zu reparieren“, sei das Motto der NRW-Politik, das gelte auch in diesem Themenfeld, so Kerstin Griese.

„Wen wollen die Menschen hier in Nordrhein-Westfalen als Ministerpräsidentin haben?“, sprach Griese die hohen Sympathiewerte der Amtsinhaberin im Wahlkampf an. Schmeltzer antwortete: „Hannelore Kraft ist das Argument schlechthin. Sie hat eine Plan, der Wettbewerber hat keinen Plan.“