Kerstin Griese trifft … Hilde Mattheis

Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, hat sich bei „Kerstin Griese trifft …“ für eine tiefgreifende Verbesserung der Pflege ausgesprochen. Ein wichtiger Schritt, für den sich die SPD nachdrücklich eingesetzt habe, seien die im nächsten Jahr in Kraft tretenden Neuregelungen zur Pflegestärkung.

Dezernentin Ulrike Haase leitet in das Thema Pflege ein.

Dezernentin Ulrike Haase leitet in das Thema Pflege ein.

Die SPD-Sozialexpertinnen Hilde Mattheis und Kerstin Griese.

Die SPD-Sozialexpertinnen Hilde Mattheis und Kerstin Griese.

Interessiertes Publikum in dem Saal der Diakonie Niederberg.

Interessiertes Publikum in dem Saal der Diakonie Niederberg.

Andrea Wissemann und Dagmar Czerny erläutern die Pflegepraxis in Velbert.

Andrea Wissemann und Dagmar Czerny erläutern die Pflegepraxis in Velbert.

Dann werden die bisherigen drei Pflegestufen abgelöst, sagte Kerstin Griese. An die Stelle der „Pflege in Ausschnitten“ trete eine ganzheitliche Betrachtung, unterstricht Hilde Mattheis. „Braucht jemand Pflege oder nur jemand der ihn begleitet?“, zählte sie wichtige Fragestellungen auf. „Lebt jemand in der eigenen Wohnung, und gibt es das die Notwendigkeit kleiner Umbauten? Ist jemand mobil?“

„Die Menschen wissen, dass wir in Zukunft für die Pflege mehr Geld bezahlen müssen“, sagte Griese. Mattheis fügt hinzu, dass die SPD damit Wahlkampf gemacht habe, die Pflegebeiträge zu erhöhen. Und niemand habe dagegen protestiert. Mattheis beklagte, dass die Altenpflege so oft als Nebenerwerbsberuf angesehen und nur in Teilzeit angeboten werde. Tatsächlich umfasse der Beruf aber sehr große Anforderungen. „Wir bilden nicht mehr drei unterschiedliche Pflegebereiche aus“, so Hilde Mattheis. „Wir wollen eine generalistische Ausbildung“, so dass man zwischen Alten- und Krankenpflege wechseln könne.

„Es ist nicht einfach“, bestätigte Andrea Wissemann, Leiterin des AWO-Seniorenzentrums Haus Meyberg, den Fachkräftemangel. „Aber wir machen gute Erfahrungen, weil wir selber ausbilden.“ So könne sie bei der Einteilung der Ausbildungszeiten jungen Müttern und ihrer familiären Situation entgegenkommen.

„Wenn man pflegebedürftig ist, kann es auch sein, dass man Krankenpflege braucht“, sagte Dagmar Czerny von der Diakoniestation „Pflege zu Hause“. Diese Pflege könne man bekommen, wenn der Krankenhausaufenthalt verkürzt wird. Doch dafür gebe es keine Vergütungsvereinbarung mit den Krankenkassen, wies sie auf ein großes Finanzierungsproblem hin.

„Wir müssen es gemeinsam schaffen, die Situation und die Kosten in den Griff zu bekommen“, wies Ulrike Haase, Sozialdezernentin im Kreis Mettmann, auf die finanziell angespannte Lage der Kommunen hin. Zwar entlaste der Bund die Kommunen in diesem Jahr in beeindruckender Weise. Gleichzeitig stiegen aber gerade im Bereich der Pflege die Ausgaben stark an.

Kerstin Griese freut sich, dass es gelungen ist, eine Pflegezeit einzuführen. „Da wurde die Idee der Elternzeit umgedreht.“ Die Pflegezeit sei eine Lohnersatzleistung und gebe den Menschen die Möglichkeit, viele wichtige Dinge innerhalb von 10 Tagen zu regeln, wenn die Eltern plötzlich pflegebedürftig werden.