Im Gespräch mit den Spitzen der niederbergischen Städte

Die SPD-Abgeordnete Kerstin Griese hat die Rathäuser im niederbergischen Städtedreieck besucht. Mit den Bürgermeistern Dirk Lukrafka und Michael Beck sowie Bürgermeisterin Claudia Panke hat sie sich über kommunal- und bundespolitische Fragestellungen ausgetauscht.

Rathaus Velbert: Dirk Lukrafka (CDU)

Rathaus Velbert: Dirk Lukrafka (CDU).

Die Arbeitsmarktlage und die Integration von Flüchtlingen waren zwei Themen, die Griese und Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) besprachen. Bei der Integration von Flüchtlingen sei man in Velbert gut aufgestellt, so der Bürgermeister. „Und mittlerweile sind gut ein Viertel der in den vergangenen Jahren in Deutschland angekommenen Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt integriert und sozialversicherungspflichtig beschäftigt“, informierte Griese.

In dem anregenden Gespräch, bei dem außerdem über den sozialen Wohnungsbau, barrierefreies Wohnen und die kulturelle Vielfalt in Velbert diskutiert wurde, äußerte sich Dirk Lukrafka auch zu den Plänen eines Umbaus des Forum Niederberg zu einem Bürgerforum. Hier soll den Bürgerinnen und Bürgern künftig mehr als bisher geboten werden. Es entstünde ein Kulturhaus, das heißt eine Anlaufstelle für kulturelle Vielfalt, das neben Veranstaltungen, der Zentralbibliothek, der Volkshochschule auch soziale Einrichtungen und weitere Angebote anbieten würde.

Top aktuell kam zudem das vor kurzem von der schwarz-roten Bundesregierung beschlossene Regelinstrument des sozialen Arbeitsmarkts zur Sprache. „Der soziale Arbeitsmarkt ist eine großartige Chance, Langzeitarbeitslose zu unterstützen und sie wieder in den Arbeitsmarkt sowie das soziale Leben zu integrieren“, unterstrich die Bundestagsabgeordnete. Für die Förderung stelle die Bundesregierung für die nächsten Jahre vier Milliarden Euro zur Verfügung. Der Bürgermeister sieht in der Umsetzung auch Vorteile für Velbert und will das Konzept aufnehmen.

Viele Themen konnten in der begrenzten Gesprächszeit nur angeschnitten werden. Griese und Lukrafka sind sich jedoch einig, dass ein weiterer gemeinsamer Austausch und eine gegenseitige Unterstützung in vielen Bereichen die weitere Entwicklung Velberts positiv beeinflussen würde.

Rathaus Heiligenhaus: Michael Beck (CDU)

Rathaus Heiligenhaus: Michael Beck (CDU).

Als sich Kerstin Griese und der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck (CDU) trafen, war dieser „auf den Tag genau“ 14 Jahren im Dienst für die Stadt. Kerstin Griese gratulierte dem Stadtoberhaupt. Sie interessierte sich besonders für die Entwicklung beim Familienzentrum Oberilp, für das sie sich eingesetzt hat und dessen Umbau der Bund fördert. Bürgermeister Beck informierte sie, dass für Herbst 2019 die Eröffnung geplant sei. Außerdem ging es in dem Gespräch um die Zukunft des Schwimmbads. Griese machte deutlich, dass sie den Erhalt des beliebten Freizeitangebotes unterstützt.

Michael Beck konnte die Bundespolitikerin auch über die Entwicklungen in der kommunalen Wirtschafts- und Wohnungsbaupolitik informieren. Griese, die als Arbeits- und Sozialstaatssekretärin für die Inklusion von Menschen mit Behinderung zuständig ist, betonte, wie wichtig für die Zukunft das barrierefreie Wohnen und Bauen sei. Einig waren sich Michael Beck und Kerstin Griese, dass sie den kurzen Draht zwischen Heiligenhaus und Berlin weiter pflegen und die gute Zusammenarbeit fortsetzen wollen.

Rathaus Wülfrath: Claudia Panke.

Rathaus Wülfrath: Claudia Panke.

Im Wülfrather Rathaus waren sich Kerstin Griese und Bürgermeisterin Claudia Panke einig, dass die Bekämpfung der Kinderarmut eine besondere Herausforderung für die Politik ist. Panke hat Griese bei einem Besuch im Rathaus die Aktivitäten der Stadt im Detail vorgestellt. „Ganz besonderes wichtig ist dabei die Schulsozialarbeit“, betonte die Bürgermeisterin. Kerstin Griese und Claudia Panke fordern, dass das Land NRW seiner Verantwortung für die Finanzierung der Sozialarbeit an den Schulen nachkommt.

Eine parteiübergreifende Projektgruppe in Wülfrath befasst sich intensiv mit dem Thema Kinderarmut und Bildung. Bildung könne über Lebenschancen entscheiden, ist ein Schlüssel zu einem erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt und bestimmt damit unter anderem auch den sozialen Status und die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten eines Menschen, betonte Panke. Griese sagte zu, sich an einem von der Projektgruppe geplanten Werkstattgespräch zum Thema Kinderarmut aktiv zu beteiligen.

Kerstin Griese freute sich über die gute Nachricht, dass Wülfrath seine Bevölkerungszahl inzwischen hält und nicht mehr schrumpft. „Das ist für die Stadtentwicklung ein wichtiges Signal.“ Außerdem konnte die Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales die Bürgermeisterin aus erster Hand über die Regierungspläne zur Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen im sozialen Arbeitsmarkt informieren. Panke und Griese waren sich einig, dass dies auch für Wülfrath eine große Chance bedeutet. Die beiden Frauen verabredeten weiterhin einen kurzen Draht zwischen Wülfrath und Berlin und wollen die gute Zusammenarbeit gerne fortsetzen.