Gesprächskreis Kirche und Politik besucht Berlin

48 Bürgerinnen und Bürger, die sich in Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden engagieren, haben Kerstin Griese in Berlin besucht. Die Abgeordnete hatte den von ihr initiierten Gesprächskreis Kirche und Politik in den Bundestag eingeladen.

Nach einer Vorstellungsrunde wurde das Tagungsprogramm mit einer Kurzandacht im „Raum der Stille“, der sich im Reichstagsgebäude befindet, eröffnet. „Das hat mich sehr beeindruckt“, sagte Ulrike Lenninghausen (kath. Gemeinde Heilig Geist Ratingen). „Es ist gut, dass es einen solchen Rückzugsraum im Parlament gibt“, sagte sie. Anschließend zeigte Kerstin Griese ihren Gästen noch weitere Bereiche des Bundestags, der den Besucherinnen und Besuchern normalerweise verschlossen bleibt.

Am zweiten Tag diskutierte der Gesprächskreis in drei Arbeitsgruppen über 500 Jahre Reformation, Kirche im säkularen Staat sowie interreligiösen Dialog. Ein Höhepunkt war die Diskussion mit der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli, deren Eltern als palästinensische Flüchtlinge nach Deutschland gekommen waren. Chebli sprach sich nachdrücklich gegen Leitkulturdebatten aus, bei der die einen die Bittsteller sind und die anderen die Regeln vorgeben. Es sei verheerend, wenn sich die dritte Einwanderergeneration nicht mit Deutschland identifizieren könne, sagte die bekennende Muslima. „Wir müssen viel mehr für Integration tun“, betonte Griese. „Vorbilder wie die Sawsan Chebli sind dabei unglaublich wichtig“, sagte sie im Saal des von ihr geleiteten Arbeits- und Sozialausschusses des Bundestages.

Christian Hündlings (ev. Gemeinde Heiligenhaus) fand es ganz besonders spannend, das Gespräch mit Kerstin Griese und Sawsan Chebli live und nicht im Fernsehen zu erleben. „Es ist toll, mitzukriegen, welches Spektrum von Themen und Verantwortung zur Arbeit einer Abgeordneten gehört.“ Silvia Haase (ev. Gemeinde Dahlbecksbaum) stimmte ihm zu: Kerstin Griese habe sich authentisch und informiert gezeigt. Die „Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Politik und Religion“ seien sehr deutlich geworden, so Haase.

Abgerundet wurde das Tagungsprogramm an den folgenden Tagen mit Besuchen bei der Stadtmission, der Gedenkstätte Berliner Mauer und der dortigen Versöhnungskirche, der Neuen Synagoge und mit einer Stadtrundfahrt. „Fantastisch und sehr vielfältig“ sei das Programm gewesen, resümierte Thomas Gerhold (ev.-ref. Gemeinde Wülfrath) bei der Rückfahrt aus Berlin.

Foto: Bundesregierung/Dragan