150 Jahre Sozialdemokratie feierten die SPD-Ortsvereine des Kreises Mettmann in der Kreisstadt. „Es sind die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, die die SPD nie verändern musste“, beschrieb Kerstin Griese das Kernelement der 150-jährigen Geschichte.
„Wir sollten sehr konservativ sein, was unsere Werte betrifft“, bekräftigte Peer Steinbrück und ergänzte, dass sie immer „auf der Höhe der Zeit“ neu interpretiert werden müssten. Steinbrück unterhielt die Geburtstagsgäste gemeinsam mit Hannelore Kraft und der Kreisvorsitzenden Griese mit einem lockeren Gespräch auf der Bühne am Mettmanner Rathaus.
„Wir wollen keinen nachsorgenden Sozialstaat, sondern eine vorsorgenden Sozialstaat“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft unterstrich, dass in Bildung und Ausbildung investiert werden müsse, statt später zu reparieren. „Vorsorgende Politik ist nicht nur Sozialpolitik“, so Kraft, „sondern auch Wirtschafts- und Finanzpolitik“. Der Fachkräftemangel sei die größte Gefahr für die Wirtschaft, nannte Kraft ein Beispiel dafür, warum Bildungsinvestitionen den Unternehmen zu Gute kommen.
Mit vielen Ständen zur Geschichte der SPD im Kreis Mettmann und mit kulinarischen Angeboten sowie Musik und Kinderspielen feierte die SPD im Kreis Mettmann ihren 150. Geburtstag als großes Bürgerfest. Auch die politische Konkurrenz von CDU, Grünen und FDP war zum Gratulieren gekommen. „150 Jahre SPD-Geschichte sind ein gutes Stück deutscher Demokratiegeschichte“, erinnerte Kerstin Griese an große Ereignisse, die von Sozialdemokraten geprägt wurden. Dazu gehörten die Einführung des Frauenwahlrechtes, die Rede von Otto Wels gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz 1933, den Kniefall von Willy Brandt in Warschau 1970 und die Kanzlerschaften von Helmut Schmidt und Gerhard Schröder.
Griese und Steinbrück zeigten sich zuversichtlich, die beiden Bundestagswahlkreise im Kreis Mettmann wieder für die SPD zu gewinnen. Unterstützt von Hannelore Kraft läuteten sie auf diesem Fest den Wahlkampf ein. Die beiden „Jungen Teams“, die Griese und Steinbrück unterstützen, waren ebenfalls mit Aktionen präsent.
» Die Welt: Lieber in Mettmann
» Reuters: Steinbrück sieht Friedrichs USA-Reise als Flop